In Rheinland-Pfalz koordiniert die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse die Umsetzung der Schatzsuche.
Der jährliche Fachaustausch für Schatzsuche-Kitas fand auch in diesem Jahr wieder großen Anklang. Die Veranstaltung bietet eine wertvolle Plattform für Schatzsuche-Referent:innen, um sich über ihre Erfahrungen in der Umsetzung des Eltern-Programms auszutauschen, Stolpersteine zu diskutieren und neue Impulse für die Umsetzung in der Praxis zu erhalten.
Ein Höhepunkt des Treffens war der fachliche Input von Sandra Richter. Ihr Vortrag zum Thema "Adultismus in der Kita" stieß auf großes Interesse und regte zu intensiven Diskussionen an. Sandra Richter ist Bildungsreferentin und Autorin und arbeitet freiberuflich in der Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung & Erziehung/ISTA in Berlin.
Adultismus bezeichnet die Diskriminierung von Kindern durch Erwachsene aufgrund ihres Alters. In der Kita äußert sich Adultismus durch Ignorieren der Meinungen der Kinder sowie die Annahme, dass Erwachsene immer besser wissen, was für die Kinder richtig ist. Sandra Richter betonte, dass Adultismus tief in gesellschaftlichen Strukturen verankert sei und daher oft unbewusst in der pädagogischen Praxis auftrete.
Sandra Richter hob hervor, dass ein adultistisches Verhalten das Selbstwertgefühl und die Autonomie der Kinder erheblich beeinträchtigen könne. Kinder, die regelmäßig erfahren, dass ihre Meinungen und Wünsche nicht zählen, könnten ein geringes Selbstbewusstsein entwickeln und Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Bedürfnisse zu artikulieren. Daher sei es essenziell, adultistische Tendenzen in der Kita zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Adultistische Strukturen kann in der Kita durch eine respektvolle, gleichberechtigte Beziehung zu den Kindern entgegengewirkt werden sowie eine offene Kommunikation, bei der die Meinungen und Gefühle der Kinder ernst genommen und respektiert werden. Ebenso wichtig ist es, den Kindern Raum für Selbstbestimmung zu geben und ihnen zu ermöglichen, aktiv an Entscheidungen, die sie betreffen, teilzuhaben.
Nach dem Vortrag nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen und Herausforderungen in der Umsetzung des Eltern-Programms auszutauschen und wertvolle Impulse zu teilen.
Jessica Schnichels
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Stefanie Hönle
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16.09. bis 30.10.2024
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05.11. und 06.11.2024
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